Hildegard von Bingen bei Barbarossa und im Privatjet
89 Cent
Hildegard von Bingen im Privatjet
(Story)
Hildegard von Bingen bei Barbarossa
(Gedicht im Blankvers)
__________________
Hildegard von Bingen im Privatjet
Story Anfang:
„Nun beruhige dich, das ist keine deiner Visionen, liebe Hildegard von Bingen, das hier ist ein Privatjet mit allem Komfort. Fühle dich wohl! Entspanne dich. Die meisten unserer Gäste akklimatisieren sich erstaunlich schnell. Mein Kollege und ich haben gewettet, dass du nicht mal eine halbe Stunde brauchst, bevor du ganz vernünftig unsere Fragen beantworten kannst.“
Hildegard von Bingen klammert sich an das weiße Lederpolster ihres Liegesessels. „Du könntest öfters in die Kameras lächeln – zumindest in die richtige Richtung schauen. Dieser ganze Einsatz kostet ein Heidengeld.“
Hildegard wendet sich ruckartig zu dem Reporter Veritas. „Heiden? Seid ihr Heiden? Wer sendet euch?“
„Wir senden live. Kommt alles direkt in das richtige Jahrhundert.“
Er deutet auf einen der schwenkbaren, flachen Monitore, die an den Wurzelholz-Tischen befestigt sind.
...
__________________
Hildegard von Bingen bei Barbarossa
Gedicht im Blankvers
Anfang:
Barbarossa:
Du schweigst noch immer - soll ich weiter warten?
Musst du die Antwort spähen in dem Licht,
Was einzig dir gewährt ist als Geschenk?
In Lichterwolke - dort ist meine Antwort?
Und dort fischst du mit Seherinnenblick
Den rechten Fang und ziehst ihn uns an Land?
Auf dass wir schlichten Menschen auch einmal
Ein göttlich Mahl erlangen? Hildegard,
Bedenk, was du uns aufgetischt. Ist's Gift?
Hildegard:
Du siehst mich ruhig stehen vor dem Höchsten.
Barbarossa:
In deinen Augen bin ich's keineswegs.
Mit Päpsten warst du traulich im Gespräch.
Und mit den Himmlischen - da unterhältst
Du interessante Korrespondenz.
Nein, mehr als das: nicht bloße Briefe nur,
Die süßen Worte und der Augenschein
Sind alle dein. Wie glücklich musst du sein.
Hildegard:
So sei der Höchste denn in diesem Saal.
Barbarossa:
Da wir alleine sind - so sprech ich offen.
Die Audienz ist kurz - ich will sie nutzen.
Ich bin's gewohnt zu herrschen. Du bist anders,
Denn du entziehst dich meinem Machtgefüge.
Ist alle meine Macht nur Pomp und Lüge?
Umlagert und umschwärmt wirst du seit Jahren.
Begehrt zu sein - man heischt nach deinem Blick.
Ist's Blendwerk nur, sag, Hildegard von Bingen,
Ist Gaukelei dein Leben - nur ein Trick?
...
__________________
Auch enthalten in dem Kindle eBook:
Märchen Mythen Malerei: Storys Theaterstücke Gedichte Drabbles
Und enthalten in dem Taschenbuch:
Märchen Mythen Malerei: Storys Theaterstücke Gedichte Drabbles
ISBN: 978-3942594332
